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öffentlich

SPD Besichtigung des Staatsministeriums [#173]


Weitere InformationenDer SPD-Ortsverein besichtigt die Villa Reitzenstein, den Dienstsitz des Ministerpräsidenten. Für die Teilnahme ist eine vorherige Anmeldung notwendig! Auch Interessenten ohne Parteibuch können teilnehmen.

Villa Reitzenstein, Stuttgart
Mittwoch, 24. Oktober 2012, 15:30 Uhr

Bericht Bericht

Auf roten Teppichen durch die Landesgeschichte

Vor 100 Jahren wurde die Villa Reitzenstein als Wohngebäude für Isolde von Reitzenstein erbaut. Heute gilt die Villa samt Park als einer der schönsten Regierungssitze in Deutschland. Die Führung begann in der Bibliothek der Villa: 'Hier hat Lothar Späth damals seinen Rückblick erklärt.', erläuterte der Mitarbeiter des Staatsministerium des Besuchern. Nicht nur Staatsgäste waren schon auf dem Grundstück – auch der Dichterfürst Goethe weilte schon hier oben über dem Stuttgarter Talkessel. Allerdings war die Halbhöhenlage damals noch unbebaut.
Helene von Reitzenstein ließ das Gebäude für 2,8 Millionen Goldmark zwischen 1910 und 1913 erbauen. Sogar zwei Weinkeller wurden gebaut – einer für die Weißweine, einer zur Lagerung der Rotweine. Auch eine Zentralheizung mit eigener Heizzentrale wurde errichtet. Trotzdem sieht man in jedem Raum einen offenen Kamin: 'Das sind alles Schaukamine.' Der Luxus hatte seinen Preis: 2.500 Tonnen wurden im Jahr verheizt, obwohl die Baronin im Winterhalbjahr meist nicht in Stuttgart weilte. Und auch eines der ersten Telefone in Stuttgart war hier oben installiert – die Telefonnummer lautete 12. 1921 wurden Villa und Park an die damalige Staatsregierung verkauft und 1925 zum Regierungssitz. Aber nur der erste Hausherr Staatspräsident Wilhelm Bazille wohnte auch in diesem Gebäude. Dennoch erzählt dieses Gebäude die Geschichte des Landes: Die Erbauerin war eine persönliche Freundin der letzten württembergischen Königin und verkaufte Gebäude samt Park an die erste demokratische Regierung des Landes. Für 12 Jahre wehte dann der braune Ungeist durch das Haus, bevor kurz die französische Trikolore auf dem Dach wehte. Kurz darauf zog US-General Lucius Clay in das Anwesen: Im Gobelinsaal tagte der Länderrat der US-Zone. 1948 wurde die Villa wieder Amtssitz eines frei gewählten Ministerpräsidenten. Das alles erfährt man, während die Gruppe auf roten Teppichen durch Haus und Park schreitet. Allerdings sind nur selten alle Räume zur Besichtigung freigegeben: 'Das ist ja kein Museum, hier wird gearbeitet', erläutert der Mitarbeiter des Hauses fast entschuldigend.

Letzte Aktualisierung:
25.11.2012 15:53 Uhr

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